Diese Rubrik erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und alleinige Richtigkeit. Für Anregungen, Hinweise, Ergänzungen sind wir deshalb jederzeit dankbar.

 

Fasent - A B C 

Anonymität

So wie die Larve/Maske das wahre Gesicht verhüllt, wird auch im Rest des Hästrägers/in die Anonymität gewahrt.

Aschermittwoch

Der Aschermittwoch markiert im Christentum den Beginn des 40-tägigen Fastens und soll an die 40 Tage erinnern, die Jesus in der Wüste verbracht hat. Der Name kommt vom Brauch, die Asche von Palmen des Palmsonntags des Vorjahres zu weihen und die Gläubigen auf der Stirn mit einem Kreuz aus dieser Asche zu zeichnen. Asche ist das Symbol der Vergänglichkeit und das zentrale Symbol des Aschermittwochs. Mit dem Aschekreuz bekunden die Gläubigen die Bereitschaft zur Umkehr und zu einem Neubeginn. Der Aschermittwoch beendet zugleich die Karnevalszeit, in der ausgelassen gefeiert wurde. Die Fastenzeit soll die Christen wieder zu sich selbst führen. Wenn sie diese Zeit richtig nutzen, besser gesagt, vielleicht richtig leben, und sich auf das Angebot dieser Wochen einlassen, dann kann sich in ihrem Leben manches verändern. Die Zeit vor Ostern will helfen den oft getrübten Blick wieder klarer werden zu lassen und vielleicht in einen ungesunden Halbschlaf verfallenes Bewusstsein wieder zu wecken und zu schärfen. Nach alten Überlieferungen soll der Teufel an Aschermittwoch aus dem Paradies vertrieben worden sein

Ausrufer

Die Fasnet verkündender Narr

Blätzle

Filstücke am Häs

Blätzlekleid

Ein Gewand aus Leinen das mit bunten oder einfarbigen Stoff- oder Filzflecken besetzt wird. Örtlich auch Flecklehäs genannt.

Brezelsegen

Auswerfen von Brezeln während des Narrensprunges

Brezelstange

Kleine Holzstange worauf die Brezeln aufgezogen sind. Wird in der Hand getragen.

Buurefasnacht

Dieser versetzte oder verlängerte Termin, der auch als "alte Fasnacht" bezeichnet und vielerorts noch in Form des "Funkensonntags" begangen wird, lässt sich so erklären, dass seit der Synode von Benevent 1091 die 40-tägige Fastenzeit (in Anlehnung an das Fasten Jesu in der Wüste) von Aschermittwoch bis einschließlich Karsamstag abzüglich der davon ausgenommenen Sonntage als Gedächtnistage der Auferstehung dauert, während bis dahin die Regelung galt, dass auch an den Sonntagen gefastet, also entsprechend später damit angefangen wurde. Aber offensichtlich hielt die Landbevölkerung früher in eigennütziger Absicht am alten Termin fest, da man am Wochenende davor erst einmal das städtische Fasnachtsspektakel, die so genannte "Herrenfasnacht", miterleben wollte.

Bütt

Die Bütt ist das Rednerpult des Vortragenden und quasi närrisches Hoheitsgebiet, auf dem er die viel zitierte Narrenfreiheit genießt. Bereits im Mittelalter hat der Narr Abweichungen von der Norm kritisiert. Ihrer Herkunft nach ist die Bütt ein halbes, nach hinten geöffnetes Weinfass: ohne Wein keine Fastnacht und bekanntlich soll im Wein ja auch Wahrheit liegen. Ein anderer Erklärungsversuch ist, die Bütt aus der Waschbütte, dem Waschfass abzuleiten. Im Karneval wird die schmutzige Wäsche in Form der Büttenrede gewaschen: Der Redner kritisiert in humorvollen Reimen Gesellschaft und Politik. Aber auch Gedanken an Diogenes, den griechischen Denker, der seine Philosophie aus einem Fass verkündete, liegen nahe. Vielleicht hat man deshalb im Laufe der Zeit der Bütt das Aussehen einer Eule, dem Vogel der Weisheit, gegeben.

Büttenrede

Die Büttenrede geht auf alte Form des "Rügerechts" im Mittelalter zurück, wo der einfache Bürger in der Fastnachtszeit ungestraft seine Meinung sagen durfte. Bei Fastnachtssitzungen ist dies eine Symbolfigur der jeweiligen Gesellschaft (Protokoller, Till, ...) die aus der Bütt meist in gereimter Form komische Vorfälle, Unsinnigkeiten, Fehlverhalten und Missstände aus Gesellschaft, Kultur und Politik anklagt und mit diesen ins Gericht geht. Mit Beginn der organisierten Sitzungsfastnacht in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts sind die Büttenreden in der heutigen Form nachweisbar.

Charivari

Damit werden im Dreiländereck Kostüme bezeichnet, die aus verschiedenen alten Kostümen zusammengesetzt worden sind. So werden auch Gruppen benannt die nicht einheitlich kostümiert sind. Sie laufen "Charivari".

Cliquen

So werden im Dreiländereck und in Basel die fasnächtlichen Vereine genannt

Clown

Dieses Kostüm ist heute als Einzelfigur in allen Landschaften wieder sehr beliebt geworden. Besonders auch bei den zahlreichen Guggenmusiken in der Schweiz und Deutschland.

Domino

Eine der ältesten, bekannten Fastnachtsverkleidungen, die in ihren Grundzügen (wie auch der Bajazz) aus der italienischen Stegreifkomödie stammt, im 18./19. Jahrhundert von dort nach Süddeutschland gelangte und Eingang in den Karneval fand. Ein Domino ist ein wadenlanger, schwarzer, meist seidener Umhang mit aufrecht stehender Kapuze. Dazu trägt man eine schwarze, samtene Halblarve mit schwarzem Tuch. Es soll einen besseren Herren darstellen. Ursprünglich gehörte der (bzw. das) Domino zur Kleidung italienischer Geistlicher. Ab dem 16. Jahrhundert wurde er jedoch auch häufig als verhüllende Verkleidung gebraucht, wenn man heimlich zu einem Rendezvous ging. Sowohl das Kleidungsstück selbst, als auch sein Träger bezeichnete man damals als 'domino' (von lat. dominus = Herr).

Du

Wer eine Maske trägt, spricht mit allen Leuten per "Du". Er erwartet ebenso von jeder Person geduzt zu werden. Ebenfalls reden sich alle Narren untereinander immer mit "Du" an. Auch vor der Obrigkeit macht das "Du" in den närrischen Tagen nicht halt.

Elf

Es gibt eine Reihe von Zahlen, denen vonseiten der Religion eine besondere symbolische Bedeutung beigemessen wird. Die 11 gilt dabei als Zahl der Maßlosigkeit, der Sünde, als teuflische Zahl. Sie überschreitet nicht nur das, was anhand der zehn Finger menschlicher Hände, sondern auch in der Zahl der gottgegebenen "Zehn Gebote" fassbar ist. Der Bezug zur Fastnacht als einem Fest, bei dem es ausgelassen und nicht immer gerade sehr christlich zugeht, ist insofern leicht herzustellen. Darüber hinaus ist die 11 auch eine "Schnapszahl", die als solche Symbolzahl der Narren sein kann. Bei der Wiederbelebung des rheinischen Karnevals Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die 11 als Zahl interpretiert, die die Gleichheit aller Menschen unter der Narrenkappe versinnbildlicht, sozusagen eins neben eins. Dahinter steht der Anfangsbuchstabe E des Schlagwortes Egalité (Gleichheit), der zusammen mit den Anfangsbuchstaben der beiden anderen Parolen der Französischen Revolution, L für Liberté (Freiheit) und F für Fraternité (Brüderlichkeit), das Zahlwort ELF ergibt. Die Tatsache, dass die Fastnachtssaison am 11.11. eröffnet wird, hängt möglicherweise auch mit einem 40-Tage-Rhythmus zusammen, der im Jahreslauf zwischen bestimmten Festen regelmäßig auftritt. Vom 11. November, an dem auch St. Martin gefeiert wird, sind es genau 40 Tage bis zum Winteranfang, der zeitlich fast mit Weihnachten zusammenfällt. Am 11. November begann früher das 40tägige Weihnachtsfasten. Von Weihnachten an sind es wiederum 40 Tage bis zum Festtag Maria Lichtmeß (2. Februar), der zugleich im Kalender der frühest mögliche Termin für den Fastnachtsdienstag ist, den Vortag der Fastenzeit. Noch einmal trennen Fastnacht 40 Tage von Ostern, dem wiederum 40 Tage später Christi Himmelfahrt folgt.

Elfemess

Fasnachtsspiel im Saal, Halle oder Gasthaus unter Ausschluss von Frauen. Findet meistens am Fasnachtmontag statt.

Elferrat

Soll auf die französische Revolution zurückgehen. Er stellte ursprünglich eine Persiflage auf die Revolutionstribunale dar und sollte in der Zeit der Besetzung des Rheinlandes Forderungen als Narreteien aufzeigen. Seinen Namen soll der Elferrat von der Abkürzung "ELF" für egalité, liberté, fraternité", dem Motto der französischen Revolution, haben.

Fanfarenzug

Musikzug aus Fanfaren und Trommeln bestehend. In der Fasnachtszeit häufiger in Aktion. Überwiegend sind die Musikzüge in Landsknechttracht gekleidet.

Fasching

Wird im bayrischen Raum die Fasnachts- oder Karnevalszeit bezeichnet.

Fasnacht, Fastnacht, Fasnet, Fasent oder

Gleichbedeutende regionale Bezeichnungen für die Tage von "Drei König" (6.1.) bis "Aschermittwoch". Im engeren Sinne die Zeit vom Donnerstag vor Estomihi bis Aschermittwoch. Fasnächtlich auch "fünfte Jahreszeit" genannt.

Fasnachtsbändele

Schmalgeschnittene bunte in Rollen gefasste Papierstreifen/Serpentinen. Sie werden als närrisches Wurfmaterial und zur Dekoration während der Fasnacht verwendet.

Fasnachtscomite

Alter Begriff aus der Karnevalsepoche für das Organisationsteam. In der Basler Fasnacht heute noch ein bestehendes Wort.

Fasnachtstermin

Der Fastnachtstermin ist abhängig vom Ostertermin, der (seit dem Konzil von Cicäe im Jahr 325) einen festen Termin hat, nämlich den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn am 20. März. Also kann Ostern frühestens am 21. März sein und hat somit 35 mögliche Termine. Folglich hat auch die Fastnacht bzw. der Beginn der Fastenzeit 35 mögliche Termine, sind also, wie viele Feiertage auch, bewegliche Tage. Sie fallen selten auf ein gleiches Datum (wie z. B. der 11.11.). Um 600 führte Papst Gregor I. eine 40-tägige Fastenzeit vor Ostern ein, die an die Zeit erinnern soll, die Jesus Christus in der Wüste verbracht hat. Nach dieser Regelung begann die Fastenzeit am Dienstag nach dem 6. Sonntag vor Ostern. Mit dem Konzil von Benevent im Jahr 1091 wurden die sechs Sonntage vor Ostern vom Fasten ausgenommen. So rückte der Beginn der Fastenzeit um sechs Tage nach vorne auf den heutigen Aschermittwoch. Oder anders ausgedrückt: Aschermittwoch ist 46 Tage vor Ostern. Dementsprechend sind die drei Tage davor die Fastnachtstage.

Noch bis ins 16. Jahrhundert existierten beide Fastnachtstermine, die alte "Bauernfastnacht" und die neue "Herren-" bzw. "Pfaffenfastnacht" konkurrierend nebeneinander. Heute ist es oft so, dass katholische Gegenden die Fastnacht vor dem Aschermittwoch, protestantische Gegenden nach dem Aschermittwoch feiern. Insbesondere im badischen Raum als auch in der Schweiz haben sich viele Bräuche der alten Fastnacht erhalten. Am bekanntesten davon ist sicherlich die Basler Fastnacht. Diese beginnt am Montag nach Aschermittwoch um 4.00 Uhr mit dem sog. Morgenstraich und endet am folgenden Morgen, ebenfalls um 4.00 Uhr.

Fasnachtskiechle

Ein luftiges, mürbes, in Schmalz (Schmotz) ausgebackenes Süßgebäck das in der Vorfasnachtszeit verzehrt wird

Fleckle

Eine in Freiburg gebräuchliche Bezeichnung für die Filzstücke, aus denen viele Häs bestehen

Foulard

Grosses Schnupftuch aus Seide das am Häs (teilweise als Krawattenschal) getragen wird.

Fuchsschwanz

Ein weiteres bedeutendes Narrensymbol ist der Fuchsschwanz, der irrtümlicherweise meist als Zeichen der Schläue gedeutet wird, dabei belegen schon Bilder aus dem Mittelalter, dass Narren und Krüppel, also die Außenseiter der Gesellschaft, die als Heiden angesehen wurden, da sie ja aufgrund ihrer geistigen bzw. körperlichen Defekte keinesfalls ein Ebenbild Gottes sein konnten, als Kennzeichen Fuchsschwänze (und Schellen) trugen. Ferner war der Fuchs, wie bereits oben erwähnt, zu jener Zeit vielmehr ein Sinnbild für die Falschheit, Boshaftigkeit und Verschlagenheit.

Funkensonntag

Vielerorts auch "Alte Fasnacht - Baurenfasnacht" genannt. In dieser Nacht werden auf den Berghöhen Freudenfeuer angezündet. Hierbei werden Strohpuppen verbrannt und brennende Holzscheiben in das Tal geschlagen.

Geldbeutelwäsche

Am Aschermittwochmorgen werden vielerorts unter Aufsagen von Trauersprüchen (Nachruf) die leeren Geldbeutel gewaschen. Eine Art des Trauerbrauches für das Vergängliche.

Gitzig-Ruefe

"Betteln" und Heischen der Kinder in Geschäften und Privathäusern, oft verbunden mit gereimten Sprüchen

Gschell

Glocken welche auf dem Häs über die Brust am Lederriemen getragen werden.

Guggenmusik

Blechmusik mit zum Teil selbst gebastelten Instrumenten. Die Musik ist disharmonisch. Es wird absichtlich falsch gespielt, aber trotzdem ist die Grundmelodie herauszuhören. Der Siegeszug der Guggenmusik begann in Basel und Luzern und beeinflusste sehr stark die Fasnacht im Dreiländereck

Gumpe

Springen, hüpfen. In Schwäbisch "Jucke"

Harlekin

Ein traditionelles Kostüm der Basler Fasnacht

Häs

Bekleidung des Narren

Häsabstauben

An Heilig Dreikönig wird das Fasnachtshäs aus Schrank und Kiste geholt und ausgestaubt.

Hästaufe

Vorbestimmtes Ritual zur Aufnahme von Neulingen in die Zunft

Hecheln

Auch welschen, aufsagen. Mit anderen unter der Maske hervor die Rede führen.

Heischebrauch

Betteln von Haus zu Haus um Lebensmittel/Gutsele. Vorwiegend von Kindern ausgeführt.

Hemdglunker

Ein Nachthemd tragender Narr, der auch sein Gesicht mit Mehl bestäubt. Hauptsächlich am Schmutzigen Donnerstag.

Heringsessen

Die Fastnacht oder auch Karneval (lat. "carne vale" = Fleisch, lebe wohl) genannte Zeit war früher der Vortag von Aschermittwoch. Er beendet die Zeit, in der ausgelassen gefeiert wurde. Heute sind nur noch Karfreitag und Aschermittwoch so genannte strenge Fastentage, an denen die Katholischen auf Fleisch verzichten sollten. Daher ist als Brauchtum an Aschermittwoch in vielen Gegenden das Heringsessen üblich.

Herrenfasnacht

Auch Pfaffenfasnacht. Der Sonntag Estomihi (zwischen Schmutzigen Donnerstag und Fasnachtsmontag) wird so genannt, weil an diesem Tag in den Klöstern ausgiebig gefestet (gevöllert) wurde im Zusammenhang mit dem Zehntenabgeben der Pächter und der Untertanen.

Hexe

Sagenfigur. Aus der Figur des wilden Weibes, auch der weisen Frau, entstanden.

Hexenbesen

Er gilt als Antisymbol zu den Lebenszeiten und den Sommer anzeigenden Palmen. Er ist ein Häsbestandteil jeder Fasnethexe.

Holz

Die Holzmaske. Es ist Pflicht eines Hästrägers vor dem Haus "S'Holz vorm Gsicht" zu tragen.

Intrigieren

Das Wort hat nichts mit mit dem Sinn des Ränkeschmieden zu tun. Es ist die fasnächtlich, hohe und schwierige Kunst eines Maskenträgers, der Person deren Indendität ihm bekannt ist, Wahrheiten zu sagen die über die gesellschaftliche Konvention hinausgehen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass eine solche Rede nicht in eine vulgär Beleidigung abgleitet, sondern in ihren Anspielungen so witzig bleibt, dass auch die gerügte Person immer noch darüber lachen kann.

Karbatschen

Rundstielige, 3-4 m lange Peitschen mit der die Fasnacht eingeklöpft (eingeschnellt) wird.

Karneval

Bezeichnet den Fasnachtsbrauch außerhalb der schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Zentrum ist das Rheinland.

Katzenmusik

Musik mit aller Art von Lärminstrumenten z.B. Eimer-Kochtöpfe-Blechdeckel-usw. Katzenmusik wird beim Wecken oder beim Taganrufen am Fasnachtsmontag gemacht.

Kehraus

Die letzte Veranstaltung vor dem Aschermittwoch oder vor der am Oberrhein heimischen alten Fasnacht.

Kläpperle

Die letzte Veranstaltung vor dem Aschermittwoch oder vor der am Oberrhein heimischen alten Fasnacht.

Konfetti

Kommt von dem italienischen "confetti" (Mehrzahl von "confetto). Mit diesem Wort werden in Italien Konfekt und andere Süßigkeiten bezeichnet. Im römischen Karneval bewarfen sich die Maskierten mit Zuckerkörnern und kleinen Bonbons. Heute fliegen außer den Bonbons, den "Guuzlen", kleine bunte Papierschnipsel - das Konfetti.

Larve

Im Dreiländereck wird die Maske (häufig aus Pappmaché) als Larve benannt. Seit 1921 gibt es die Basler Künstlerlarve. Ebenfalls wird am oberen Neckar die Holzmaske so genannt.

Laufbändel

Die alemannischen Narren tragen am Häs, meist im Kopfbereich ein Laufbändel. Er ist ein Zeichen für die Zunftzugehörigkeit oder der Abgabe der Beitragserhebung. Wird auch als Registrierung oder Abnahmezeichen am Häs getragen.

Mählsuppe

Eine Suppe aus angebranntem Mehl, die mit Käse bestreut wird. Sie gibt einen guten Boden im Magen für die langen fasnächtlichen Tage und Nächte.

Marotte

Narrenzepter der Hofnarren

Maske

Das holzgeschnitzte Gesicht des Narren (mancherorts als Maschgera bezeichnet). Sie wird aus Linden-, Pappel- Wermut- oder Zirbelkieferholz gefertigt.

Monsterkonzert

Ein mehrstündiges Konzert einer oder mehrer Guggenmusiken.

Morgenstraich

In Basel ist er das Wecksignal durch Hunderte von Trommlern und Pfiffern und bildet so den Auftakt zur Fasnacht. Er ist das Gegenstück zum Zapfenstreich.

Narr

Unter "Narren" verstand man im Mittelalter Menschen, die sich außerhalb der herrschenden Gesellschaftsordnung bewegten und weder den christlichen Glauben, noch die kirchlichen Gesetze beachteten. Man unterschied zwischen "natürlichen Narren" und "Schalknarren". Natürliche Narren waren jene Menschen, die von Natur aus eine körperliche oder geistige Behinderung aufwiesen und damit nach Volkesmeinung von Gott gekennzeichnet bzw. bestraft waren. Schalknarren waren jene Personen, die sich berufsmäßig zur Unterhaltung von Publikum auf Straßen oder Jahrmärkten närrisch gebärdeten und in überzeichneter Form unzulängliches oder eigenwilliges Verhalten von Personen und/oder der Gesellschaft kritisch anprangerten. Einige wenige dieser mittelalterlichen Narren betrieben ihr närrisches Wirken jedoch weniger aus Geltungsdrang, als vielmehr als ein Aufbegehren und Kritik gegen das damalige politische und geistige System. Till Eulenspiegel war z. B. einer jener "Systemkritiker". Dieser Mensch war ein "homo emunctae naris", ein Mensch mit scharfer Beobachtungsgabe, der seine Nase (lat. Naris) in alle Dinge steckt. Aus dem Althochdeutschen "narro" entwickelte sich schließlich das neuhochdeutsche Wort "Narr". Auch das spätlateinische Wort "nario", der Spötter, könnte eine Rolle gespielt haben. Manche weltliche oder geistliche Herrscher hielten sich "Hofnarren", die das "Ohr am Volk" hatten und dessen Meinungen, Forderungen und Wünsche in kritischer und launiger Form ungestraft wiedergeben konnten.
Auch auf den Theaterbühnen waren oft pfiffige Narrengestalten zu finden. Dies war z. B. in der italienischen Commedia dell arte der "Arleccino" (Harlekin) und der "Bajazzo". Im vorigen Jahrhundert wandelte sich die Bezeichnung für jene Gruppe Menschen, die sich während der Fastnachtszeit in Gemeinschaften, Vereinen usw. dem Frohsinn und der Fröhlichkeit widmen.

Narreblättli

Narrenzeitung

Narrenbaum

Geschälter Tannenbaum welcher die Zeit der Fasnacht symbolisiert (analog dem Maibaum). Er wird unter der Mitwirkung der örtlichen Narrenschar gestellt. Er wird als Zeichen der Übernahme der Amtsgewalt durch die Narren angesehen und außerdem als "Stammbaum aller Narren" bezeichnet. Das Setzen eines Baumes ohne Wurzeln soll ferner die Sinnlosigkeit anzeigen.

Narrenbrunnen

Brunnen, verziert mit Narrenfiguren oder Motiven, oft sehr kunstvoll

Narrengericht

Aus der These, dass Narren die Wahrheit sagen, entwickelte sich der Brauch Personen aller Stände vor ein Narrengericht zu führen um sie für ihre Vergehen zu verurteilen. Heute noch Brauch in Stockach und Breisach.

Narrenkeule

Keulen und Kolben waren ursprünglich primitive Waffen, die zum närrischen Zeichen der Obrigkeit, der Macht und des Rechtes wurden.

Narrenkleidle

Häs/Anzug. Kleid des Narren.

Narrenmarsch

Ortstypisches Musikstück in Marschform. "Narrenhymne" Ortsbezogen

Narrenmesse

An Sonntagen in vielen Orten abgehaltener Narrengottesdienst für und mit Narren

Narrenpritsche

Närrisches Schlagbeiwerk. Durch einen Griff zusammengehaltene Lagen dünner Brettchen, die klappernd aufeinander schlagen. Symbol des Rüge- und Strafbrauches.

Narrenschwert

Besonders in der Baar tragen einige klassische Narrenfiguren ein hölzernes, mit geschnitzten Ornamenten verziertes, Schwert oder einen Säbel. Damit wird die Macht des Narren symbolisiert.

Narrensume

Nachwuchsnarren - Kinder im Häs, auch örtlicher Name für Konfetti.

Narrensprung

Narrenumzug. Besondere Darstellung des fasnächtlichen Umzuges z.B. in Rottweil

Narrensuppe

Suppe, aber auch die Veranstaltung bei der sie Gereicht wird. Oft mit Humoristischem Programm

Narrenwurst

Ein 4 cm dicker Lederschlauch. Stellt u. U. ein männliches Fruchtbarkeitssymbol dar.

Narrenzepter

Auch Marotte genannt. Es ist das Symbol der Würde der fasnächtlichen Obrigkeit. Analog dem weltlichen Zepter.

Narro

"Die" Narrenfigur, meist Weißnarr imposante Erscheinung

Orden

Karnevalsorden waren ursprünglich dazu gedacht, staatliche und militärische Ordnung ins Lächerliche zu ziehen und die Geltungssucht mancher Persönlichkeiten zu persiflieren. Im Laufe der Zeit wandelte sich jedoch die Bedeutung der Orden vom Juxartikel zu Erinnerungs-, Dankes- und Ehrenzeichen sowie Vereinsabzeichen in Form eines Haus- oder Jahresordens. Durch ihn identifiziert sich der Narr mit seinem Verein und trägt ihn als sichtbaren Beweis für sein Engagement.

Plakette

Fast jede Zunft führt Plaketten, Siegel oder Pins die das Zunftzeichen oder eine Häsfigur zeigen. Als Umzugsplakette dient sie vielerorts als Fasnachtsmitfinanzierung.

Pritsche

Närrisches Schlagutensil. Siehe Narrenpritsche.

Räppli

Auch als Konfetti bezeichnet. Farbige Papierblättchen zum Auswerfen. Aus der Schweiz kommender Brauch.

Rätsche

Handlärminstrument wird in der Hand gedreht. Dem Prinzip der Weinbergrätsche nachgebaut.

Rätschgosche

Ein Weib das ständig ihr Maulwerk in Bewegung hat.

Saubloder

Als Schlaginstrument gilt die Schweinsblase ("Saubloder"), die an einem Holzstecken oder Farrenschwanz (Penis eines jungen Stiers) befestigt ist. Die vor der Fastenzeit reichlich anfallenden Schweinsblasen boten sich für diese Zweckentfremdung geradezu an. Mit ihnen schlägt der Narr (z.B. der Elzacher Schuttig) nach den am Rande stehenden Zuschauern, vorzugsweise natürlich den Mädchen, ohne diesen allerdings wirklich weh zu tun. Dabei wird er sich in erster Linie am Gekreische der Be(Ge)troffenen erfreuen und wohl kaum an die Interpretationen denken, die es natürlich auch für die Schweinsblase gibt: sie gilt als Symbol für die Fleischlichkeit, das Schlagen als symbolischer Akt der Fruchtbarmachung oder die "leere Hülle" als Sinnbild für die Vergänglichkeit alles Irdischen bzw. als Abbild des Narren selbst (franz. "fou" und engl. "fool" = "Narr" abgeleitet von lat. "follis" = "leerer Sack").

Schelle

Große Bedeutung kommt in der Fasnacht der Schelle oder Glocke (die genau genommen meist "Rollen" sind) zu. Mezger führt die Narrenschelle auf folgendes Pauluswort (1 Korinther 13,1) zurück: "Wenn ich mit Menschen- und Engelszungen redete, hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich wie ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle", da man dem Narren Selbstverliebtheit und von daher fehlende Nächstenliebe nachsagte. Die Erklärung für die maßlos übersteigerten Formen der Schellenausstattung findet man wohl darin, dass nach der alten Leseordnung der katholischen Kirche, die bis zum 2. Vatikanischen Konzil galt, fast ein Jahrtausend lang stets für die Messe des Fastnachtssonntags exakt die zitierte Paulus-Stelle aus dem Korintherbrief als Epistel (Bezeichnung der Apostelbriefe im NT) vorgeschrieben war. Insbesondere beim Weißnarren bilden meist mehrere Schellenriemen, die auf Brust und Rücken über Kreuz getragen werden und 30 bis 60 Pfund wiegen können, das so genannte "Gschell". Besonders beeindruckend ist es, wenn die Schellen im Rhythmus des Narrenmarsches alle gleichzeitig erklingen..

Scheme

Landschaftlicher Begriff für die Maske (Baar - Westtirol).

Schmutziger Dunschtig

Der Fasnachtsdonnerstag wird als schmutziger Donnerstag bezeichnet, weil an diesem Tag die ersten Fasnachtsküchle im Schmutz-Schmotz-Schmalz ausgebacken werden.

Schnurren

"Schnurren", "Strählen", "Hecheln", "Aufsagen" oder "Welschen", d.h., der Narr spricht den unvermummten Mitbürger (den "Gestrählten") auf der Straße oder im Gasthaus, ggf. mit verstellter Stimme, an und kann diesem hinter der Maske ohne Rücksicht auf die soziale Stellung des Angesprochenen unverhohlen und geradeheraus die Meinung sagen, ihn rügen (Rügerecht des Narren), ihn mit der Kenntnis der einen oder anderen Begebenheit überraschen oder einfach Unsinn reden. Das Gesagte sollte allerdings niemals verletzend oder gar ehrenrührig sein.

Spättle

Ortenauer Bezeichnung für Fleckle

Spiegel

Der Spiegel des Narren galt im Mittelalter als Zeichen der Selbstverliebtheit des Narren, seiner Eitelkeit, seines Stolzes, seiner Ignoranz gegenüber Gott, aber auch als Mittel der Selbsterkenntnis der eigenen Torheit und Hinfälligkeit, womit zugleich der Sinnzusammenhang zwischen Narrheit und Vergänglichkeit verdeutlicht wird. Der Narr hält einer Welt voller Narren den Spiegel vor, damit sie darin ihre Verkehrtheit erkenne.

Spielmannszug

Musikzug mit Schellebaum, Trommeln und Trompeten

Sternmarsch

Sternförmiger Zug von Zünften und Musiken zu einem festgelegten Mittelpunkt.

Strauschue

Schuhe aus geflochtenen Stroh, meist von Hexen und derben Narrenfiguren getragen

Streckschere

Gitterartiges aus Holz bestehendes hin und her bewegliches Teil. Es dient vielen närrischen Späßen.

Taganrufen

Fasnächtliches Wecken der Bürger und Narren in den frühen Morgenstunden mit viel Lärm und Böllerei.

Teufel

Eine zentrale Traditionsfigur im gesamten Gebiet der schwäbisch-alemannischen Fasnacht verbreitet. Oft den Hexengruppen beigestellt. Die Darstellung des Bösen wurde bereits früher bei Kirchspielen durch Teufelsmasken verkörpert.

Verbrennung

Abschlussveranstaltung der Fasnacht, meist wird die Fasnacht als Symbol verbrannt.

Waggis

Ein im Dreiländereck weit verbreitetes markantes Kostüm. Es entspringt einem Spottnamen für den elsässischen Bauern der auf den Äckern viele Waggis (Steine) entfernen musste. Das Originalkostüm besteht aus einer Bauernbluse mit einem großen, weißen und gestärkten Kragen, buntes Bauernhalstuch, weiten Hosen und einer verschmitzten Larve mit übergroßer Nase. Heute gibt es bereits weit über hundert Waggisvarianten.

Weissnarr

Weißes Leinengewand mit Muster aus Stoff oder Ölfarben besetzt, die regionale und fasnächtliche Motive darstellen. Der Begriff Weißnarr wurde von 1950 von W. Kutter geprägt.